Die qualifizierte pädagogische Ausbildung des verantwortlichen Arbeitspartners in den Erziehungsfamilien, in der Regel die Erziehungsmutter, allein ist noch kein Garant für eine professionelle Hilfeleistung. Unsere Erziehungsfamilien sind daher in ein engmaschiges System aus Beratung, Vernetzung und fachlicher Kontrolle eingebunden. Die Fallverantwortung liegt bei der Erziehungsleitung, die im kontinuierlichen Austausch mit der Erziehungsfamilie die Entwicklung des Kindes im Auge behält, die Familie stützt und berät und auf die Umsetzung des Hilfeplanes achtet.
In Krisensituationen wird die Erziehungsfamilie intensiv begleitet und bei Problemen ist proFam Tag und Nacht erreichbar. Auch die eigenen Kinder können sich mit ihren Sorgen oder Wünschen jederzeit vertrauensvoll an die Erziehungsstellenleitung wenden. Regelmäßige Teamtreffen, Gruppensupervision und gemeinsame Fallberatungen mit sämtlichen Beteiligten sorgen ebenfalls für Offenheit und können dazu beitragen Probleme früh zu erkennen und auszuräumen. Doch auch Fortbildungen, ein Betriebsausflug oder Hilfe bei den Anträgen für Kita- oder Hortplätze der aufgenommenen Kinder sind Bestandteil der Unterstützung der Erziehungsstellen durch proFam.
Durch die über zehnjährige Erfahrung ist proFam ein spezialisierter Träger im Bereich der Kinderbetreuung. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, wie schwierig und belastend die Alltagsgestaltung mit verstörten und traumatisierten Kindern für alle Familienangehörigen der Erziehungsfamilien sein kann. Entlastung, Unterstützung und Gelegenheit zur Selbstreflexion finden die ErzieherInnen deshalb in regelmäßigen Teamtreffen und Gruppensupervisionen. In extrem belastenden Krisen- oder Konfliktsituationen stellt proFam darüber hinaus Einzelsupervisionen zur Verfügung. Für akute Problemlagen und Notfälle steht den Erziehungsfamilien ein jederzeit verfügbarer Bereitschaftsdienst per Telefon, bestehend aus sozialpädagogischen FachberaterInnen, zur Verfügung.
Die Supervision findet monatlich in einer Kleingruppe von sechs bis sieben KollegInnen sowie einer externen Supervisorin statt. Hier können persönliche Themen im vertraulichen Rahmen besprochen und Lösungsansätze diskutiert werden. Supervision ist auch mit der Erziehungsstelle, der Erziehungsstellenleitung und der Elternberatung möglich, um krisenhafte Konflikte mit dem Kind oder den Herkunftseltern gemeinsam zu lösen. Aber auch bei Problemen innerhalb der Erziehungsfamilie, mit dem Partner oder den eigenen Kindern, sind Supervisionen möglich. Die regelmäßig stattfindenden Teamtreffen dienen ErzieherInnen, Erziehungsstellenleitung, Elternberatung, Verwaltung und Geschäftsführung zur Kontaktpflege und dem Austausch von alltäglichen sowie organisatorischen und fachlichen Belangen. Zudem werden die ErzieherInnen an Arbeitsgruppen, den sogenannten Combos, beteiligt und wirken so beispielsweise bei der Öffentlichkeitsarbeit oder bestimmten Qualitätszirkeln mit.
Die Herkunftseltern der zu betreuenden Kinder sind bei proFam von Anfang an Partner im Unterbringungsprozess. Zu ihrer Unterstützung stehen ihnen eigene AnsprechpartnerInnen zur Verfügung. Das Verhältnis zwischen ihnen und den Erziehungsfamilien wird so, beispielsweise bei organisatorischen Fragen oder Unmutsäußerungen über den Verlust des Kindes, nicht belastet. Zudem helfen die Treffen der Herkunftseltern mit ihren Kindern dem Erleben von Gemeinsamkeit..
Bei Fragen und Problemen stehen ihnen die AnsprechpartnerInnen der Elternberatung bei und haben auch ein offenes Ohr für die Vorstellungen und Wünsche der Herkunftseltern. Sie nehmen an Fallbesprechungen teil und werden bei Feiern und Festen selbstverständlich eingeladen. Wann immer es möglich ist, arbeitet proFam aktiv an der Rückführung der Kinder zu ihren Eltern.